Inklusive Lehrmittel?
Gerade in einer Zeit, in der immer mehr Studien darauf hinweisen, dass die Inklusion von Kindern mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen in den Regelunterricht vor allem für die Betroffenen positive Effekte hat (vgl. Aellig & Steppacher 2016), stellt sich die Frage, inwiefern Schulbücher den stattfindenden Wandel des Schulmodells von der Kleinklasse zur integrierten Förderung unterstützen können.
Wo in einer Kleinklasse eher die Möglichkeit besteht, Lernziele, Unterrichtsinhalte und das Tempo individuell auf die Schülerinnen und Schüler anzupassen, ist dies im Regelunterricht herausfordernder, da die Heterogenität sowie die Anzahl der Lernenden grösser sind. “Schulbücher und andere Unterrichtsmaterialien sollten daher idealtypisch die gesellschaftliche Vielfalt wiederspiegeln, inklusiv sein und zudem eine Binnendifferenzierung anbieten, die es allen Schülerinnen und Schülern und besonders denen mit körperlichen und/oder geistigen Einschränkungen und Förderbedarf ermöglicht, individualisiert zu lernen” (Fuchs et. al 2014: 112). Auch wenn generelle Aussagen zur Entwicklung des inklusiven Schulsystems schwierig sind, so ist dieses trotzdem weltweit ein Thema. Um eine erfolgreiche der Umsetzung der Inklusion zu erreichen, müssen auch Schulbücher ihren Teil dazu beitragen.
Dieser Text (oder Teile davon) stammt aus:
“Das gute Schulbuch” (Hug, Fabian (2020): Das gute Schulbuch. Brugg: PH FHNW).
Literatur
Aellig, Steff und Steppacher, Josef (2016): Schulische Integration — Daten, Fakten und Positionen. Hg. von Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik (HfH). [https://www.hfh.ch/fileadmin/files/documents/Dokumente_Expertenwissenonline/Schulische_Integration/HfH-Doku-IS_gesamt_Aellig_Steppacher__002_.pdf; 19.9.2020].
Fuchs, Eckhardt; Niehaus, Inga und Stoletzki, Almut (2014): Das Schulbuch in der Forschung: Analysen und Empfehlungen für die Bildungspraxis. Göttingen: V&R unipress. (= Eckert. Expertise / Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung Band 4).